x

Schriftgröße ändern

Zum Ändern der Schriftgröße verwenden Sie bitte die Funktionalität Ihres Browsers. Die Tastatur-Kurzbefehle lauten folgendermaßen:

[Strg]-[+] Schrift vergrößern
[Strg]-[-] Schrift verkleinern
[Strg]-[0] Schriftgröße Zurücksetzen

Müller fordern von Landwirten Verzicht auf Vorerntebehandlung mit Glyphosat

Das sehr wechselhafte Wetter mit viel Regen im Süden und Trockenheit im Nord-Osten könnte die Brotgetreideernte 2016 vor besondere Herausforderungen stellen. Es ist möglich, dass das Getreide aufgrund der Witterung in einigen Regionen nicht gleichmäßig abreifen oder ins Lager gehen wird. Eine Spätanwendung mit Glyphosat ist in solchen Situationen unter strengen Auflagen zugelassen. Die Mühlenwirtschaft fordert die Landwirte auf, den Wirkstoff nur einzusetzen, wenn das Getreide anders nicht geerntet werden kann und auf die Sikkation ganz zu verzichten. Getreide, das mit Glyphosat kurz vor der Ernte behandelt wurde, gehört nicht in die Mühlen.

Auch wenn die Vorerntebehandlung mit Glyphosat unter den strengen Anwendungsbestimmungen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) möglich ist, wollen die Müller kein mit Glyphosat behandeltes Getreide zu Lebensmittel verarbeiten und sehen die Branche bereits auf einem guten Weg. Daher fordert die Mühlenwirtschaft die Landwirte auf, auf den Einsatz kurz vor der Ernte ganz zu verzichten.

Bereits seit dem Jahr 2002 untersuchen die Unternehmen der Mühlenwirtschaft Getreide und Mahlerzeugnisse auf Glyphosat im Rahmen ihres Europäischen Getreidemonitoring. „Es hat sich gezeigt, dass die gemeinsame Anstrengungen der Partner in der Getreidekette zur Minimierung von Rückständen und die Einschränkung der Spätanwendung im Brotgetreideanbau erfolgreich gewesen sind“, sagt Peter Haarbeck, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Mühlen. „Im Jahr 2015 konnte in 93 Prozent der untersuchten Proben kein Glyphosat nachgewiesen werden, dort wo Rückstände festgestellt worden sind, lagen sie auf einem sehr, sehr niedrigen Niveau“.

„In der aufgeheizten und sehr emotional geführten Debatte um den Wirkstoff Glyphosat liegt es bei den Landwirten, zu zeigen, dass sie Ihrer Verantwortung gerecht werden und auf die Vorerntebehandlung wo immer möglich verzichten“, so Haarbeck weiter. Der Verband fordert die Getreidebauern auf, behandelte Getreidepartien getrennt zu lagern und zu vermarkten. Mühlen und Getreidehandel müssen in jedem Fall von den Landwirten darüber informiert werden, wenn Glyphosat bei der Ernte zum Einsatz gekommen ist.

Die Müller überwachen die Getreideanlieferungen sehr genau und melden ihren Lieferanten zurück, wenn Rückstände gefunden werden. „Fest steht, dass die Verbraucher keine Glyphosatrückstände in ihrem Essen wollen und seien sie noch so gering. Andererseits braucht die konventionelle Landwirtschaft das Herbizid Glyphosat. Deswegen kann die Devise nur heißen: So wenig wie möglich, so viel wie nötig“, resümiert Peter Haarbeck.

Das Europäische Getreidemonitoring (EGM)

Die im Verband deutscher Mühlen zusammengeschlossenen Mühlen untersuchen seit über 15 Jahren in einem gemeinsamen Monitoring Getreide auf verschiedenste Parameter unter anderem auch auf Pflanzenschutzmittel-Rückstände. Die von den Unternehmen in Auftrag gegebenen Untersuchungen werden in einem akkreditierten Labor, der biotask AG in Esslingen, durchgeführt, die Ergebnisse werden laufend dokumentiert. Die umfassende Kenntnis über die Qualität der eingesetzten Rohstoffe ist für die Betriebe von herausragender Bedeutung. Dabei ist das EGM ein wichtiger Baustein für die Qualitätssicherung, ersetzt aber in keiner Weise betriebsindividuelle Prüfpläne und Konzepte zur laufenden Überwachung der Rohstoffe und der Produktion.

Zum Download:
Pressemitteilung
VDM-Information Glyphosat