Mühlenprodukte
Aus den Getreidearten Weich- und Hartweizen, Roggen und Dinkel werden in den Mühlen 24 Standardmahlerzeugnisse und weitere Getreideprodukte hergestellt. Dazu wird das Getreidekorn mittels moderner Walzenstühle in mehreren Verarbeitungsschritten (sogenannte Passagen) zerkleinert. Es besteht aus einem Keimling, einem Mehlkörper und einer Frucht- und Samenschale. Computersysteme steuern alle Prozesse und Abläufe in der Mühle. Eine effiziente Qualitätssicherung stellt sicher, dass die Mahlerzeugnisse rückverfolgt werden können.
Bei der ersten Vermahlung entsteht Schrot, der unterschiedlich grob oder fein sein kann. Vollkornschrot und -mehl enthalten alle Teile des gereinigten Korns. Schrote werden in zahlreichen Brotsorten verbacken. Schrot, Grieß und der noch feinere Dunst sind nicht so fein vermahlene Teile des Mehlkörpers. Sie werden in Suppeneinlagen, Pudding und süßen Gebäcken verwendet. Aus Hartweizengrieß werden Teigwaren gemacht. Das Mehl aus dem Inneren des Korns ist die feinste Vermahlungsform und - je nach Mineralstoffgehalt - unterschiedlich hell.
Produktvielfalt dank Mehlvielfalt: Brot, Pizza und Pasta
Der hohe Gehalt an Kohlenhydraten und Eiweißen sorgt seit Jahrtausenden dafür, dass Getreideprodukte einen hohen Stellenwert in der menschlichen Ernährung haben. Die Vielfalt der deutschen Backwaren ist für die meisten Menschen unentbehrlich geworden und wäre ohne die entsprechende Mehlvielfalt nicht denkbar. Und diese wiederum gibt es nur dank stetiger technischer Weiterentwicklung in der Müllerei. Die Mühlen produzieren zahlreiche Mehltypen und Spezialmehle für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke und nicht nur für Brot und Brötchen: Ob es das Bircher Müsli, der Bagel, das panierte Schnitzel oder das französische Croissant ist: Mahlerzeugnisse begegnen uns täglich in vielen Varianten und Kombinationen.
Mühlenfuttermittel
Beim Mahlvorgang fallen neben Schrot, Grieß, Dunst und Mehl auch Getreidekleien, Grießkleien, Nach- und Futtermehle an. Sie werden an Mischfutterhersteller geliefert und bilden einen wesentlichen Bestandteil der Futtermischungen für Nutz- und Heimtiere. Mühlen sind somit nicht nur Lebensmittelhersteller, sondern auch Hersteller von Einzelfuttermitteln. Für die Produktion von Futtermitteln müssen ähnlich strenge Anforderungen wie für Lebensmitteln erfüllt werden. Neben gesetzlichen Anforderungen werden in den Mühlenbetrieben daher auch Qualitätsmanagementsysteme angewandt, die speziell auf den Futtermittelbereich abgestimmt sind. Dabei stellen die QS Qualität und Sicherheit GmbH sowie die GMP+ International die am weitesten verbreiteten Qualitätsmanagementsysteme dar. Damit einher gehen zusätzliche Untersuchungen der Einzelfuttermittel auf bestimmte Kontaminanten und unerwünschte Stoffe, die die bereits bei der Rohwareneingangskontrolle durchgeführten Produktkontrollen am Getreide ergänzen und somit sicherstellen, dass die Einzelfuttermittel der Mühlenwirtschaft die gleichen hohen Standards erreichen wie Lebensmittel.