Vier Stationen und insgesamt zwei Stunden Zeit: So sah der straffe Zeitplan für das MühlenMasters 2016 aus. „Das Feld lag in diesem Jahr sehr dicht zusammen, in allen Prüfungsbereichen wurden sehr gute Ergebnisse erzielt“, fasst Andreas Baitinger den spannenden Wettkampf zusammen. Er ist stellvertretender Schulleiter an der gewerblichen Schule im Hoppenlau in Stuttgart, einer der beiden Berufsschulen für den Müllerberuf. Die jungen Müller mussten Aufgaben im Mühlen-Labor und an der Hammermühle sowie am Walzenstuhl, wo die Körner zerkleinert werden, und am Plansichter, wo die zerkleinerten Körner gesiebt werden, bewältigen.
Das MühlenMasters ist Teil der praktischen Leistungsschau des Deutschen Handwerks. Die Müller beteiligen sich an diesem Wettkampf seit nunmehr 63 Jahren. Seit einigen Jahren lädt der Verband Deutscher Mühlen als Ausrichter auch Müllerinnen und Müller aus der Schweiz und Österreich zum Wettkampf ein. Wie gut die Ausbildung im deutschsprachigen Raum ist, zeigt das Ergebnis des diesjährigen MühlenMasters.
„Das hier Müller stehen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgebildet worden sind, hat seinen Grund: Nur im deutschsprachigen Raum gibt es noch eine grundständige Ausbildung zum Müller. Wer hier und heute Müller wird, der hat beste Berufschancen, ob in der heimatlichen Mühle oder in der Welt“ sagte Karl-Rainer Rubin, Sprecher des Vorstandes im Verband Deutscher Mühlen in seiner Laudatio. Die Preise an die Sieger übereichte vor Gästen aus Politik, Wirtschaft und Presse Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz. Spontan hatte auch der Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Volker Schebesta, MdL, seinen Besuch angekündigt. Beide Regierungsmitglieder konnten in Hohberg erleben, dass sich das Engagement und die Investitionen des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart in die Ausbildung des müllerischen Nachwuchses lohnen.
Müller – einzigartiger Beruf mit besten Aussichten
Bereits die Einladung zum MühlenMasters ist eine Auszeichnung, die in der Mühlenbranche sehr viel Beachtung findet. Pro Jahr schließen an den beiden deutschen Berufsschulen im niedersächsischen Wittingen und in Stuttgart rund 80 Auszubildende ihre Ausbildung ab. Die ausgebildeten Müllerinnen und Müller heißen heute auch Verfahrenstechnologin und Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft. „Müllerinnen und Müller haben einen der abwechslungsreichsten Berufe überhaupt“, sagt Berufsschullehrer Andreas Baitinger.
Austragungsort: Huber Mühle in Hohberg im Ortenaukreis
Das MühlenMasters wird jedes Jahr an einem anderen Ort in Deutschland ausgetragen: In diesem Jahr bei Familie Huber im badischen Hohberg. Die bereits seit 1574 existierende Mühle ist heute einer der modernsten Standorte der Getreideverarbeitung in Baden-Württemberg. Hier werden hochwertige Getreideerzeugnisse für Mensch und Tier hergestellt. Die Produktpalette reicht von Qualitäts-Bäckermehlen bis zu Haushaltsmehlen, Müslis und Cerealien aus Weizen, Roggen, Dinkel, Emmer, Grünkern, Gerste und Hafer. Ihre Rohstoffe beziehen die Hubers vorwiegend aus der Region, im Vertragsanbau direkt aus der Landwirtschaft oder vom lokalen Landhandel. Zu finden sind die Produkte der Huber Mühle auch im Lebensmitteleinzelhandel.
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