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Getreidefachtagung 2014: Branchenexperten aus der gesamten Getreidewertschöpfungskette tagten zu den aktuellen Herausforderungen und Trends der Branche

Am Mittwoch fand die 22. Getreidefachtagung des Verbandes Deutscher Mühlen (VDM) in Freising-Weihenstephan statt. Zentrales Thema: Die Verantwortung und Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette zwischen Züchtern, Landwirten, Handel und Mühlen.

Die Tagung, die traditionell kurz vor der neuen Ernte stattfindet, wird vom VDM gemeinsam mit dem Bayerischen Müllerbund sowie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München ausgerichtet. Rund 50 Teilnehmer aus Landwirtschaft und Landhandel, Mühlenwirtschaft, Backgewerbe und Wissenschaft diskutierten über Trends im Getreideanbau, neue Brotgetreidesorten, Rohstoff-, Prozess- und Produktqualität und die Herausforderungen an die Getreidewertschöpfungskette. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die Sieger des diesjährigen „Grand Prix für Roggenbäcker“ geehrt, bei dem Jungbäcker kreative Rezepte eingereicht haben, um jüngeren Konsumenten den Roggen schmackhaft zu machen.

Die künftigen Trends im Getreideanbau wurden von Peter Doleschel, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) dargelegt. Die Einzelkornsaat wird 2015 durch eine technische Neuentwicklung kostengünstiger möglich und bereitet im Anbau den Weg für den Sortentrend Hybride. Ulrike Nickl und Lorenz Hartl von der LfL stellten neue Brotgetreidesorten und Aktuelles zur züchterischen Verbesserung der Fallzahlqualität vor.

Trends beleuchtete auch Professor Michael Kleinert von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. In seinem Vortrag ging er der Frage nach, inwieweit Rohstoff-, Prozess- und Produktqualität die entscheidenden Erfolgsfaktoren für das Brot der Zukunft sind. Bei Qualitätsaspekten leisten Mühlen einen entscheidenden Beitrag: Die Anforderungen an die Mehlqualität ändern sich mit der Verarbeitung beim Kunden – und die Mühlen liefern Spezialmehle zur passgenauen Anwendung. Bei den Werten, die Verbraucher beim Lebensmittelkauf beachten, bleibt der Genusswert am dominantesten. Aber auch der Eignungswert eines Lebensmittels gewinnt an Bedeutung, da ein Großteil der Verzehrsituationen „unterwegs“ stattfinden. 

Eine zentrale Herausforderung, der sich die Getreidewertschöpfungskette gemeinsam stellen muss, ist nach Ansicht von Jochen Geiger, Beiselen GmbH, der Strukturwandel im Handels- aber auch Verarbeitungsbereich. Größere Erfassungsgebiete, überregionale Getreideverkäufe sind bedeutende Aspekte, die Einfluss auf eine regionale Versorgung mit Getreide haben. Da der Wettbewerb um das Getreide steigt, sieht er den Erfassungshandel gefordert, auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für die Mühlenwirtschaft zu sein und die Versorgung regionaler Märkte sicherzustellen.

Josef Bosch, stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses für pflanzliche Erzeugung und Vermarktung im Bayerischen Bauernverband, führte aus, dass eine Verschärfung der Düngeverordnung Konsequenzen für die gesamte Wertschöpfungskette im Hinblick auf die Produktion von Qualitätsweizen habe. Ebenso würde die zunehmende Verschärfung der Regulierungen im Pflanzenschutzbereich Auswirkungen auf alle Marktbeteiligten haben. „Wenn es so weiter geht, stehen die Landwirte in Deutschland über kurz oder lang ohne moderne Pflanzenschutzmittel da“, erklärte Bosch. Dies hätte weit reichende Folgen für die Produktivität und die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Landwirtschaft, aber auch für die Möglichkeiten der Gesunderhaltung des angebauten Getreides.

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