Die VGMS-Branchen sind wichtige Verarbeiter von heimischem Getreide und Stärkekartoffeln. Sie sind auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft angewiesen, die zuverlässig Rohstoffe für die Herstellung von Mehlen, Müslis und Cerealien, Teigwaren und Stärkeprodukten in bester Qualität liefert. Dabei steht die Landwirtschaft, wie sie heute betrieben wird, zunehmend in der gesellschaftlichen Kritik. Wie können die Forderungen von Kunden und Verbrauchern, etwa nach der Minimierung des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutz, mit der Notwendigkeit einer sicheren und qualitativ hochwertigen Rohstoffversorgung geeint werden? Wie gelingt eine Qualitätsweizenproduktion auch mit weniger Düngung? Darüber diskutierten die Mitglieder im Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft VGMS mit dem streitbaren Agrarwissenschaftler Harald Grethe im Rahmen ihrer Jahresversammlung in Böblingen.
Um Versöhnung zu erreichen, müssen die Unternehmerinnen und Unternehmer ihre berechtigten Interessen glaubhaft und breit kommunizieren, riet Harald Grethe. Mit Blick auf den Agrarsektor konstatierte der Professor an der Humboldt Universität zu Berlin, dass eine Neuausrichtung der Agrarwirtschaft langfristig unvermeidlich sei. Hier sei zum einen die Politik gefordert ihrer ureigensten Aufgabe – der Schaffung eines ordnungspolitischen Rahmens – nachzukommen.
Die Agrarwissenschaften sind gefordert, ihre Erkenntnisse nicht nur innerhalb der Fachwissenschaft, sondern auch in den Sektor, die Politik und die Gesellschaft insgesamt hinein zu kommunizieren sowie komplexe, gesellschaftlich relevante Fragestellungen interdisziplinär zu bearbeiten.
VGMS-Unternehmen leisten bereits heute wichtigen Beitrag zur Versöhnung
„Wir übernehmen die Flaschenhalsfunktion in der Getreidewertschöpfungskette. Wir kennen die Herausforderungen unsere Lieferanten und die Bedürfnisse unserer Kunden. Wir beantworten schon heute relevante Fragestellungen und bieten Lösungen in der Kette. Wir stehen im Dialog mit Landwirten, Züchtern, Händlern, Bäckern, Lebensmittelwirtschaft, Ministerien und Instituten wie dem BfR oder dem JKI. Dort artikulieren wir unsere Forderungen, machen deutlich, was mit heutiger Technik und guter Praxis möglich ist, etwa wenn es darum geht, mit müllerischem Knowhow Kontaminanten zu reduzieren. Damit leisten wir bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Verständigung und Versöhnung zwischen den Ansprüchen der unterschiedlichen Stakeholder.“ sagte Michael Gutting, Sprecher des Präsidiums im VGMS in der Diskussion. Er forderte seine Verbandskollegen gleichzeitig auf, in der Kommunikation nicht nachzulassen. Gerade wenn es um die Akzeptanz für die Produkte der VGMS-Branchen geht – Weizen & Gluten, Isoglukose oder Eierteigwaren – um nur einige zu nennen, müsse der Dialog mit einer zunehmend kritischer werdenden, aber auch verunsicherten Gesellschaft weiter gesucht und intensiviert werden.
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Pressemitteilung