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Aufwand der Müller durch heterogene Ernte in diesem Jahr besonders hoch

Die Getreideernte 2016 ist in Deutschland sehr heterogen ausgefallen. Auch in einzelnen Anbauregionen wird Getreide mit sehr unterschiedlichen Qualitäten geerntet. Die Mühlen müssen großen Aufwand treiben, um die Partien zu bemustern und zu sortieren. Die Getreidequalitäten fallen in diesem Jahr von Nord-Osten nach Süd-Westen deutlich ab. Im Süd-Westen sind insbesondere kleine Körner und schlechte Hektoliter-Gewichte zu beklagen womit auch die Mehlausbeute geringer sein dürfte. Das Getreide ist in vielen Regionen feucht geerntet worden. Die verzögerte Ernte bringt immer deutlichere Probleme mit den Fallzahlen. Den Mühlen wird letztlich auch in diesem Jahr ausreichend mühlengeeignetes Getreide zur Verfügung stehen, hier sind die Landwirte gefordert: Sie sollten die guten Qualitäten rechtzeitig vermarkten und die Mühlen kontinuierlich mit Getreide aller Qualitäten versorgen.

Das feuchte Frühjahr in Süddeutschland und langanhaltende Trockenheit im Nord-Osten sowie das unbeständige Wetter zur Ernte haben zu einer sehr differenzierten Ernte geführt. Können Landwirte und Müller vor allem im Norden und Osten Deutschlands mit Kornausbildung, Hektolitergewicht, Protein-Kleber-Verhältnis und Fallzahl ganz zufrieden sein, ist im Süden und Westen viel Getreide mit niedrigen Fallzahlen und schlechten Hektoliter-Gewichten geerntet worden. Zum Teil kommt das Getreide sehr feucht vom Feld und muss durch Trocknung erst lager- und vermarktungsfähig gemacht werden.

Die Mühlenwirtschaft appelliert an Landwirtschaft und Getreidehandel, den Markt kontinuierlich, das heißt auch aus der Ernte heraus, mit allen Qualitäten zu versorgen.

Heterogene Ernten wie in diesem Jahr bedeuten großen Aufwand für die Betriebe: enge Erntefenster, aufwendige Erfassung, feuchtes Getreide bis hin zur überregionalen Beschaffung von Getreide. Ein schlechtes Hektoliter-Gewicht führt zudem zu einer schlechteren Ausbeute. Die aufwändige Bemusterung der Qualitäten jeder einzelnen Partie – über die üblichen Untersuchungen bei der Annahme in der Mühle hinaus – ist in diesem Jahr Pflicht.

Trotzdem sieht die Mühlenwirtschaft kein grundsätzliches Versorgungsproblem: „In Erntejahren wie diesen werden Kompetenzen und Leistungen der Mühlen besonders deutlich“, sagt Peter Haarbeck, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Mühlen. „Die Mühlen-Kunden werden bei der Qualität des Mehles wie üblich wenige Unterschiede zum Vorjahr bemerken. Mit ihrem Know-how gelingt es den Müllern kontinuierlich gute Mehl-Qualitäten für Backwirtschaft und Lebensmittelindustrie zu produzieren. Der Aufwand dafür ist in diesem Jahr aber besonders hoch“ Angesprochen auf die Qualität des Getreides mit Blick auf Fusarien oder Mutterkorn, können die Müller Entwarnung geben: „Wir haben in diesem Jahr flächendeckend weder beim Roggen Probleme mit Mutterkorn noch beim Weizen mit Fusarien. Aber auch hier gilt, dass die Betriebe die angebotenen Partien aufmerksam untersuchen. So werden einzelne Partien sehr wohl gestoßen. Ein guter Teil der Ernte ist aber als völlig in Ordnung einzustufen.“

Zum Download:
Pressemitteilung