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Unverträglichkeiten und Allergien

Getreideprodukte sind von Natur aus wertvolle Eiweißquellen für den Menschen. Doch wie alle Eiweißbausteine können auch Eiweiße aus Getreide potenziell ein Grund für Allergien oder Unverträglichkeiten sein. Bei Getreide geht es in erster Linie um Gluten: Damit bezeichnet man den Teil der Speicherproteine verschiedener Getreidearten, der als Klebereiweiß bekannt ist.

Allergische Immunreaktionen auf Weizen (als „echte“ Nahrungsmittelallergien im medizinischen Sinne) richten sich überwiegend gegen die Gliadin-Proteine, die Teil des Klebereiweiß sind, und sind sehr selten. Bei der Zöliakie handelt es sich um eine immunvermittelte systemisch-chronische Darmerkrankung mit Schädigung der Darmschleimhaut. Sie wird hervorgerufen durch Eiweiß-Stoffwechselprodukte von Gluten: Sie entstehen während der Verdauung, werden über die Darmwand aufgenommen und aktivieren das Immunsystem. Für weitere Gluten-Unverträglichkeiten wurde mit „Glutensensitivität“ ein neues Krankheitsbild etabliert: als Ausschlussdiagnose für Patienten mit glutentypischen Beschwerden, die jedoch weder eine Allergie haben, noch an Zöliakie leiden. 

Wird eine Allergie, Zöliakie oder Glutensensitivität diagnostiziert, was nach Schätzung der Vereinigung Getreide-, Markt und Ernährungsforschung (GMF) bis zu fünf Prozent der Bevölkerung betreffen könnte, dann ist eine glutenfreie Diät als Therapie medizinisch notwendig und angeraten. Bei einer Unverträglichkeit muss die individuelle Toleranzschwelle für glutenhaltige Getreideprodukte beachtet werden. Als Ernährungsempfehlung für die Allgemeinbevölkerung bringt eine glutenfreie Diät dagegen keine gesundheitlichen Vorteile, sondern ist im Gegenteil mit Blick auf eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung eher nachteilig. Für 95 Prozent der Verbraucher gilt somit, dass sie alle ihre gewohnten Lebensmittel aus glutenhaltigen Getreidearten beschwerdefrei und guten Gewissens genießen können.