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Bundesernährungsministerin Julia Klöckner gratuliert den Müllerinnen und Müllern zum MühlenMasters in Bremen, der Sieg geht 2019 in die Schweiz

Elf Müllerinnen und Müller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind in Bremen zum MühlenMasters angetreten, um die Beste oder den Besten ihres Ausbildungsjahrgangs zu küren. In diesem Jahr kommen die Sieger aus der Schweiz, Niedersachsen und Bayern. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner gratulierte den Siegern in ihrer Grußbotschaft sehr herzlich. Als Schirmherrin des MühlenMasters, dankte sie zugleich allen Müllerinnen und Müllern für ihren Einsatz vom Acker bis zum Teller: „Mit ihrem Beruf geht eine große Verantwortung einher, denn sie versorgen über 80 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher mit Grundnahrungsmitteln aus Getreide. Ohne Sie wäre die große Auswahl an Brot und Backwaren hierzulande ebenso wenig denkbar, wie die breite Palette weiterer Lebensmittel“.

Frischgebackene Müllerinnen und Müller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – jeweils die Besten Ihres Jahrgangs – traten am 15. November zum „MühlenMasters 2019“ in der Bremer Rolandmühle an. Unter Zeitdruck verglichen sie ihr Können in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Müllerei. Hans-Christoph Erling, Geschäftsführer der Bremer Rolandmühle vergab anschließend die Preise. Sieger wurde Marco Streich von der Swissmill aus Zürich, gefolgt von David Wessels von H. Bröring GmbH & Co. KG aus Dinklage in Niedersachsen und Florian Schopper von der Raiffeisenbank im Stiftland EG aus Püchersreuth in Bayern.

Sechs Stationen und insgesamt drei Stunden Zeit: so sah der straffe Zeitplan für das MühlenMasters aus. Die jungen Müller mussten Aufgaben im Mühlen-Labor, am Plansichter, den Walzenstühlen, der Werkstatt und im Bereich der Schälmüllerei sowie an einer Futtermittelstation bewältigen.

Das beim MühlenMasters in Bremen Müllerinnen und Müller antreten, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgebildet worden sind, hat einen Grund: Nur im deutschsprachigen Raum gibt es noch eine grundständige Ausbildung zum Müller. „Wer hier und heute Müller wird, der hat beste Berufschancen, ob in der heimatlichen Mühle, in Deutschland oder in der Welt“ sagt Hans-Christoph Erling in seiner Laudatio. Die Urkunde an die Sieger übereichten Doreen Scharping vom Verband Deutscher Mühlen und Jens Kersten vor Gästen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Über das MühlenMasters

Das MühlenMasters ist Teil des praktischen Leistungswettbewerbs des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Der Wettbewerb existiert seit 1951, die Müller – heute Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft ­– nehmen in diesem Jahr zum 66. mal am Wettbewerb teil. Seit einigen Jahren findet der Wettbewerb unter dem Titel MühlenMasters statt.

Eingeladen sind die jeweils besten Gesellinnen und Gesellen aus jedem Bundesland, egal ob aus dem Bereich Handwerk oder Industrie. Kommt die oder der Beste des Bundeslandes von der IHK, wird zusätzlich noch der Landessieger aus dem Handwerk eingeladen, damit dieser seine Chance auf den Gesamtsieg beim Bundesleistungswettbewerb der ZDH wahrt.

Voraussetzungen für die Teilnahme ist das Bestehen der praktischen Abschlussprüfung mindestens mit der Note „gut“ sowie der Gesellenprüfung ebenfalls mit der Note „gut“. Vor 13 Jahren hat erstmals auch ein Geselle aus der Schweiz teilgenommen, vor vier Jahren erstmals ein Geselle aus Österreich. Auch in diesem Jahr nehmen wieder Gesellen aus den beiden Nachbarländern teil.

Die jungen Leute müssen im Wettbewerb beweisen, dass sie Maschinen einstellen, modernste Steuerungstechnik beherrschen, Rohstoffe im Labor untersuchen oder Mischfutterkomponenten bestimmen können. Die Prüfungsstationen und Aufgaben werden – wie jedes Jahr – erst am Wettbewerbstag selbst bekannt gegeben.

Ausgetragen wird der praktische Leistungswettbewerb jedes Jahr in einem anderen Mühlenbetrieb. Abwechselnd werden die Organisation und die Prüfungsleitung von einer der beiden Berufsschulen in Stuttgart und Wittingen übernommen. In diesem Jahr ist die Müllerschule Wittingen zuständig. Teamleiter Jens Kersten leitet die Prüfung.

Müllertradition im Norden: Die Rolandmühle ist 2019 Austragungsort

Das MühlenMasters wird in diesem Jahr in der Rolandmühle in Bremen ausgetragen, einem traditionsreichen Familienunternehmen: Seit 1811 ist Familie Erling in der Hansestadt zunächst als Mühlenbauer, seit 1832 als Müller tätig. 1897 bauten die Erlings als einer der ersten Müller in Deutschland eine Dampfmühle im neu geschaffenen Fabrikhafen. Die Lage am seeschifftiefen Wasser ermöglicht es, Getreide unabhängig von schwankenden Erntequalitäten aus den besten Anbaugebieten der Welt zu beziehen, dies war insbesondere in Zeiten wichtig, in denen in Deutschland noch sehr wenig Qualitätsweizen produziert worden ist. Die produzierten Qualitätsmehle werden national wie international gehandelt, auch dafür ist die Lage im Seehafen von Vorteil.

Im Jahre 2004 fusionierte die Bremer Rolandmühle mit der Mills United Hovestadt und Münstermann in Recklinghausen sowie der thüringischen Heyl-Mühle in Bad-Langensalza zu heutigen Roland Mills United. In Recklinghausen werden ausschließlich Weizenmehle für den B2B-Bereich produziert. In Bad Langensalza liegt der Schwerpunkt auf proteinreiche Weichweizenmehle sowie Hartweizengrieße für die Teigwarenindustrie. Aus Bremen kommen Mahlprodukte aus Weizen, Roggen und Dinkel, für Industrie, Bäckerkunden und den Export. Die Bremer Mühle verarbeitet dafür rund 360.000 Tonnen Getreide im Jahr.

Das mehrere Generationen umspannende Familienunternehmen verbindet die Expertise aus langer Müllertradition mit der Leidenschaft für innovative und qualitativ hochwertige Getreidemahlerzeugnisse. Hans-Christoph Erling, gelernter Müller und studierter Volkswirt leitet seit 1993 in der sechsten Generation die Geschicke der Bremer Rolandmühle sowie seit 2004 die der Roland Mills United in Deutschland. Im Verband Deutscher Mühlen engagiert er sich seit vielen Jahren im Ehrenamt, seit 2014 ist er gemeinsam mit Michael Gutting, Bindewald & Gutting Mühlengruppe und Karl-Rainer Rubin, Rubin Mühle, Sprecher des Vorstandes.

MüllerInnen sind weltweit gefragte TechnikexpertInnen

Pro Jahr schließen an den zwei deutschen Berufsschulen etwa 80 Auszubildende die Ausbildung zur Verfahrenstechnologin und zum Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft erfolgreich ab. Nach ihrem Abschluss haben die jungen MüllerInnen beste Berufsaussichten: Viele qualifizieren sich weiter zum Meister oder staatlich geprüften Techniker. „Die dreijährige Berufsausbildung bietet jungen Menschen viele Jobchancen und das sogar weltweit“, bestätigt Peter Haarbeck vom Verband Deutscher Mühlen. „Verfahrenstechnologen sind international gefragte Experten in der Mühle, aber auch beim Mühlenbau, der Mühlenplanung sowie in anderen Industriezweigen mit Zerkleinerungstechnik, denn die fachliche, duale Ausbildung gibt es in dieser Form nur im deutschsprachigen Raum“, so Haarbeck weiter.

Zum Download:
Pressemitteilung
MühlenMasters2019_Sieger vorne vlnr_DavidWessels_Marco_Streich_FlorianSchopper
MühlenMasters2019_Marco_Streich_Sichterboden_Pekarprobe
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MühlenMasters_2019_Luisa_Inhülsen_Sichterboden

(c) Bundesmühlenkontor GmbH/Steffen Höft