Mühlennachprodukte wie zum Beispiel Kleie sind wertvolle Futtermittel – Jetzt drohen aufgrund neuer Bestimmungen wie der Düngeverordnung möglicherweise Einschränkungen bei der Verfütterung. Wie kommt das?
Das stimmt – Mühlennachprodukte sind wertvolle Bestandteile für die Nutztierfütterung. So bringt zum Beispiel Kleie verdauliche Rohfaser in das Mischfutter. Allerdings enthält die Kleie auch relativ viel Phosphor. Dies stellt uns Tierernährer nun im Zuge der neuen Umweltgesetzgebung vor eine neue Herausforderung, denn die neue Umweltgesetzgebung hat zum Ziel, die Einträge von Stickstoff und Phosphor zu reduzieren.
Fordern die Mischfuttermittelhersteller in Zukunft die Abgabe von Kleie in unterschiedlichen Qualitäten?
Wenn es zukünftig möglich sein sollte, den Phosphorgehalt in der Kleie (bzw. den anderen Mühlennachprodukten) zu reduzieren, dann könnte es durchaus möglich werden, dass in diversen Regionen solche Nebenprodukte bevorzugt gekauft werden.
Stichwort: Futter aus heimischen Landen: Welche Alternativen gibt es zur Kleie und kann diese alle Erfordernisse erfüllen?
Vor allem in der Milcherzeugung hat sich der Fokus auf GVO-freie, „heimische“ Erzeugung, verändert. Im Zuge dessen wurden vermehrt Mühlennach-, aber auch Rapsprodukte in der Milchkuhfütterung eingesetzt, die viel Phosphor in die Mischfutter eintragen. An sogenannten Problemstandorten mit sehr hoher Phosphorversorgung der Böden kann es deshalb durchaus dazu kommen, dass in der Fütterung wieder höhere Anteile an Getreide, Soja und Zuckerrübenschnitzeln zum Einsatz kommen.
Programm und die Anmeldung zur Getreidetagung am 4. Juli in Weihenstephan