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Corona: Nachschub fürs Regal aus deutschen Mühlen - Mehl & Mahlerzeugnisse, Getreideflocken, Reis und Hülsenfrüchte

In guten wie in schlechten Zeiten versorgen Müllerinnen und Müller als echte #Foodheroes die Menschen in Deutschland mit Mehl- und Mahlerzeugnissen. Angesichts leerer Regale im Supermarkt ist das vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern bewusst geworden. Mehl und andere Mühlenerzeugnisse bekommen gerade viel Aufmerksamkeit. Dass diese Wertschätzung für die Branche, ihre Produkte, die Menschen in den Mühlen sowie die Mühlenläden die Krise überdauert, bleibt zu hoffen. Was Müllerinnen und Müller aktuell tun, um den #NachschubFürs Regal zu gewährleisten, erzählen sie hier. Das Fazit vorweg: Brotgetreide für Mehl, Hafer für Flocken und Hartweizen für Nudeln sind vorhanden und werden kontinuierlich für die Versorgung der Bevölkerung produziert.

Michael Gutting: Wir sind jederzeit voll lieferfähig

Mein Name ist Michael Gutting. Ich bin Geschäftsführer und Gesellschafter der Bindewald & Gutting Mühlengruppe. Unsere Familien betreiben 7 Mühlenstandorte in ganz Deutschland und wir stehen für ca. 20 Prozent der deutschen Herstellung von Mehlen und Grießen. Wir wollen Ihnen in diesen aktuell gefühlt unsicheren Zeiten heute einen kurzen Einblick darüber geben, wie die Handlungsfähigkeit in unseren Betrieben aussieht.

Das Fazit gleich vorneweg: Wir sind jederzeit absolut lieferfähig.

Unser größtes Augenmerk gilt derzeit der Gesundheit unserer Mitarbeiter. Wir haben unsere ohnehin schon hohen Standards in Arbeitszeitmodellen und Hygiene noch deutlich erweitert. Mit der vermehrten Möglichkeit an den Arbeitsplätzen, wo es möglich ist, zu Homeoffice-Tätigkeit, einer mehrfach täglichen Durchführung einer intensiven Desinfektion von gemeinschaftlich genutzten Oberflächen wie Touchscreens, Türklinken, Handläufen oder Lichtschalter, der Schaffung von Arbeitszeitmodellen zur Vermeidung von Überschneidung von Arbeitszeiten der anzahlmäßigen Limitierung von Personen in Pausenräumen und Fahrstühlen, und dem Einhalten von Mindestabständen größer 1,50 m fühlen wir uns für die herausfordernde Situation bis jetzt gut gerüstet.

Diese Maßnahmen setzen wir bereits seit dem 10. März um. Dies alles würde jedoch nicht funktionieren, wenn unsere Mitarbeiter diese Verhaltensregeln nicht auch im privaten Umfeld umsetzen würden. Der entscheidende Faktor ist, dass jeder von uns diese Regeln täglich zu 100 % berücksichtigt. Und wir sind stolz sagen zu können, dass wir den Eindruck haben, dass es bis heute gut funktioniert.

Unsere Getreideläger sind gut gefüllt, die regionalen Rohwarenlieferketten funktionieren reibungslos, genau so ist es in der Endproduktlogistik. Selbstverständlich gibt es ab und zu Probleme wie z. B. an den Grenzübergängen nach Polen. Jedoch sind dies alles zu händelnde Punkte und wir stehen weit weg von irgendwelchen Engpässen.

Wir können und wir werden weiterhin jederzeit voll lieferfähig sein!

Christopher Rubin: Es bleibt zu hoffen, dass viele Menschen auch nach Corona in Erinnerung behalten, welchen Wert die Mittel zum Leben tatsächlich haben.

Als Produzenten von Lebensmitteln – Haferprodukten und Mehl – haben wir eine besondere Stellung in der Gesellschaft. Wir alle sorgen in diesen Tagen dafür, dass immer genug Nachschub zum Auffüllen der Regale produziert wird. Wir können uns glücklich schätzen, dass unsere Branche nicht vom geordneten "Herunterfahren" unseres Landes betroffen ist. Man braucht uns, wird uns immer brauchen – gegessen wird immer. Wir haben das Glück, dass unsere Lebensmittel haltbar und auch in Krisenzeiten gefragt sind. 

Für die Aufrechterhaltung unsere Produktion haben wir einen ganzen Maßnahmenkatalog geschnürt, etwa getrennte Schichten, Vereinzelung der Mitarbeiter, noch mehr Hygiene als ohnehin vorgeschrieben, zusätzliche Personalbeschaffung. Väter verschieben ihre Elternzeit. Im Mühlenladen dürfen nur 2 Personen gleichzeitig einkaufen, zum Schutz von Kunden und VerkäuferInnen.

Die Versorgung mit Haferflocken und Mehl ist gesichert. Rohstoff ist da. Es bleibt zu hoffen, dass viele Menschen auch nach Corona in Erinnerung behalten, welchen Wert die Mittel zum Leben tatsächlich haben. Wir Müllerinnen und Müller und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedenfalls können stolz auf unsere Arbeit sein! Jeden Tag!

Jan Cordesmeyer: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert und unterstützen die Allgemeinheit nach Kräften.

Die aktuelle Situation ist auch für uns als Mühle eine Besonder heit und stellt uns vor neue Herausforderungen.

Als Sofortmaßnahme haben wir die Mitarbeiter innen und Mitarbeiter schriftlich und mündlich über die Vorsichtmaßnahmen informiert und geschult. Wir haben die Hygiene Aushänge um spezielle Hinweisschilder mit Hygienevorgaben gegen das Coronavirus ergänzt. An allen Stellen, wo Menschen miteinander in Kontakt kommen, haben wir Tischaufsteller mit Handdesinfektionsmittel aufgestellt.

Ab Mitte März haben wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Homeoffice arbeiten können und die wir nicht dringend für die Produktion benötigen, nach Hause geschickt. Im Notfall werden wir dann die Teams austauschen, sodass die Produktion und Auslieferung zu jederzeit gewährleistet ist. Der Außendienst unterstützt unsere Kunden aus dem Homeoffice und nur in Notfällen vor Ort beim Kunden. Alle Veranstaltungen und Seminare haben wir storniert.

Fremde Besucher haben keinen Zutritt mehr ins Unternehmen. Alle Fremdarbeiten und Dienstleistungen haben wir auf das Nötigste reduziert und lassen nur diejenigen zu, die zur Aufrechterhaltung der Produktion wichtig sind. Das unangekündigte IFS-Audit haben wir in Absprache mit unserer Zertifizierungsstelle bis auf Weiteres verschoben.

Bis jetzt haben wir keine Ausfälle in der Versorgungskette mit Getreide und auch keine Probleme mit der Auslieferung unserer Waren. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert und unterstützen die Allgemeinheit nach Kräften.

Christoph Klöpper: Die Mühlen sind ein wichtiger Teil der Nahrungsmittelkette in Deutschland

Die Mühlen von GoodMills Deutschland mit Mehlmarken wie Aurora, Diamant, Gloria, Goldpuder und Rosenmehl sowie mit ihrer Tochter Müller’s Mühle im Reis- und Hülsenfruchtsegment sind ein wichtiger Teil der Nahrungsmittelkette in Deutschland. Als führender Lebensmittelgrundversorger sind deren Produkte aktuell stark gefragt und im Einzelhandel zeitweise vergriffen.

Trotz der extrem stark gestiegenen Nachfrage sind wir unverändert in der Lage zeitnah und verlässlich in der gewohnten Qualität Ware zu liefern. Das ist nur möglich, weil unsere Produktion auf Hochtouren läuft und wir den Schichtbetrieb maximal ausgeweitet haben. Gleichzeitig haben wir zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen ergriffen, um die Versorgung unserer Kunden auch dann zu gewährleisten, wenn sich die Situation weiter verschärfen sollte. So gibt es bei GoodMills aktuell Zonenkonzepte, um Personalüberschneidungen zu vermeiden und zusätzliche Hygienemaßnahmen. Bei Anlieferungen und Abholungen gibt es keinen direkten Kontakt mehr zwischen Fahrern und Personal. Ein ganz besondere Wertschätzung hat in diesen Zeiten aber das Engagement und der Einsatz unserer Mitarbeiter verdient, ohne die wir Deutschland nicht mit unseren Grundnahrungsmitteln versorgen könnten.

Franz Xaver Ladenburger: Die Wertschätzung von Lebensmitteln wird sich aufgrund der aktuellen Situation hoffentlich verändern

Die Heimatsmühle ist ein typisch mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen im baden-württembergischen Aalen. Wir sind Spezialist für Markenmehle – in unserer Region, bundesweit und darüber hinaus. In der sechsten Generation und gemeinsam mit unseren 60 Mitarbeitern bringen wir die Heimatsmühle voran. Auch in der aktuellen Situation.

Wir haben die Arbeitsabläufe umgestellt, um die Sicherheit aller Mitarbeiter zu gewährleisten. Alle Fremdkontakte werden auf das Notwendigste beschränkt. Die Nachfrage aus dem Einzelhandel, insbesondere an Kleinpackungen, hat vor allem zu Beginn der Corona-Krise stark zugelegt. Mittlerweile hat sich die Situation etwas entspannt, nach wie vor ist die Nachfrage aber auf einem hohen Niveau.

Neben unseren Kunden aus Handwerk, Einzelhandel und Industrie versorgen wir die Verbraucher auch auf direktem Wege: Vor Ort im Mühlenladen und über unseren Online-Shop. Den Mühlenladen konnten wir weiterhin offen halten, unsere Kunden dürfen jedoch nur noch einzeln eintreten. Das machen sie gern mit und nehmen die Möglichkeit, sich hier zu versorgen, sehr gut an. Im Online-Shop hatten wir bereits vor Corona eine starke bundesweite Nachfrage und diese hat deutlich zugenommen.

Damit es nach der starken Nachfrage nicht zum großen Wegwerfen kommt, macht die Heimatsmühle die Verbraucher vor Ort im Supermarkt und Mühlenladen, im Versand-Paket sowie auf ihren Online-Präsenzen aktiv auf die richtige Lagerung der Produkte aufmerksam und gibt Rezepttipps mit an die Hand. Es wäre natürlich wünschenswert und schön, wenn die aktuelle Wertschätzung für Mehl und andere Getreideprodukte sowie Lebensmittel und die Branche insgesamt, über die Krise hinaus wirken würde.

Noch mehr #Foodheroes berichten über ihre Arbeit auf www.bve-online.de/themen/nachschubfuersregal