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Agrarpolitik

Das Leitbild der modernen europäischen Agrarpolitik ist bereits Anfang der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts entworfen und diskutiert worden. Es entwickelte sich in einer Zeit, in der es im Wesentlichen um den Wiederaufbau der Landwirtschaft und um die grundsätzliche Wiederherstellung der Versorgungssicherheit ging. Zunächst konnten sich die Befürworter einer liberalen Wettbewerbsordnung nicht durchsetzen. Es folgten Jahrzehnte, in denen „Milchseen und Butterberge“ den falschen und teuren Weg in der Agrarpolitik illustriert haben.

Die Reform der Agrarpolitik ist Anfang der 90er-Jahre vom irischen Agrarkommissar Raymond MacSharry eingeleitet und später vom österreichischen Agrarkommissar Franz Fischler mit der Agenda 2000 maßgeblich vorangebracht worden. Wesentlich für das Funktionieren einer liberalen Agrarmarktpolitik ist, dass auf handelsbeschränkende Maßnahmen in allen Ländern verzichtet wird. Ein gut funktionierender Weltmarkt kann für den Ausgleich von Warenströmen und für eine sichere weltweite Versorgung mit Lebensmitteln auch in schwierigen Jahren sorgen.

Mit der Agrarreform 2003 wurden die Direktzahlungen von der Produktion entkoppelt und an die Einhaltung der sogenannten CrossComplience-Verpflichtungen gebunden. Mit der Agrarreform 2014 wurde die Marktorientierung der Landwirtschaft fortgesetzt und agrarpolitische Maßnahmen stärker an die Entlohnung gesellschaftlicher Leistungen ausgerichtet. Die Agrarpolitik nach 2020 wird diesen Weg verstärkt fortsetzen.

Aus heutiger Sicht ist es wichtig, dass Agrarpolitik die gesamte Wertschöpfungskette im Blick hat. Landwirtschaft kann immer nur dann erfolgreich sein, wenn sie mit leistungsfähigen Partnern in den vor- und nachgelagerten Bereichen zusammenarbeiten kann. Die Lebensmittelwirtschaft wiederum ist auf eine leistungsfähige Landwirtschaft angewiesen, die Agrargüter nach aktuellen Qualitätsvorgaben bedarfsgerecht produziert.