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Müllerin aus Baden-Württemberg gewinnt bundesweiten Nachwuchswettbewerb der Mühlenbranche

Am 14. November traten die sechs besten Nachwuchsmüllerinnen und -müller aus ganz Deutschland beim MühlenMasters 2014 in Stuttgart an. Die Überraschung in diesem Jahr: In dem immer noch stark männlich dominierten Beruf gingen Platz eins und zwei an Müllerinnen.

MühlenMasters 2014: von links Referent Andreas Bolte (VDM), die Sieger Caroline Malbrecht, Carolina Göggerle, Andreas Hotzwig sowie Prüfungsleiter Dr. Stefan Gräber

Teilnehmer 2014

Siegerin wurde Caroline Malbrecht aus Offenburg, die damit zum zweiten Mal den Preis in ihren Ausbildungsbetrieb, die Rubin Mühle in Lahr im Schwarzwald, holte. Die Baden-Württembergerin siegte vor Carolina Göggerle von der Obere Mühle Laub in Bayern und Andreas Hotzwig von der Mills United Hovestadt & Münstermann GmbH in Recklinghausen.

„Dass in diesem Jahr gleich zwei Frauen das MühlenMasters gewonnen haben, hat uns sehr gefreut. Leider sind Frauen in diesem zukunftsträchtigen und sicheren Ausbildungsberuf immer noch deutlich unterrepräsentiert. Wir hoffen, dass die beiden diesjährigen Gewinnerinnen anderen jungen Frauen den Impuls geben, sich diesen spannenden Beruf bei ihrer Berufswahl einmal näher anzuschauen,“ sagte Andreas Bolte, Referent für Ausbildung beim Verband Deutscher Mühlen und Initiator des MühlenMasters.

Ausgetragen wurde das MühlenMasters in der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau in Stuttgart. An vier Prüfungsstationen bewiesen die besten sechs deutschen Müllergesellen unter Zeitdruck ihre Praxiskenntnisse: Im Labor mussten wichtige Qualitätsparameter von Weizen bestimmt und eine sensorische Beurteilung vorgenommen werden. In der Mühle war ein Flockiermaschine einzustellen, auf der Getreideflocken hergestellt werden. An der Futtermittelstation waren Rohstoff- und Produktbestimmungen durchzuführen und es mussten Bauteile einer Futtermittelpresse ausgewechselt werden. Zuletzt war ein Mahlsichter für die Herstellung von Grieß zu kalibrieren und es musste an einem Walzenmodell die, für die Vermahlung von Getreide, wichtige Riffelstellung bestimmt werden. Die Vielfalt der Prüfungsstationen macht die Anforderungen an den Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft deutlich. Im Beruf sind neben dem Interesse für Technik, Physik und dem Umgang mit Naturprodukten auch EDV-Kenntnisse von Bedeutung, um die komplexen IT-Systeme zur Einstellung, Steuerung und Kontrolle der Mühlen zu beherrschen.

Das jährliche stattfindende MühlenMasters ist der praktische Leistungswettbewerb des Verbandes Deutscher Mühlen (VDM). Die Teilnehmer qualifizieren sich auf Grund ihrer Bestnoten in der Gesellenprüfung. Die Prüfungskommission setzt sich zusammen aus Vertretern der Mühlenwirtschaft sowie Lehrern der Müllerschulen in Wittingen (Niedersachsen) und im Hoppenlau in Stuttgart.

Pro Jahr schließen an den zwei bundesdeutschen Berufsschulen gut 80 Auszubildende die Lehre zum Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft erfolgreich ab. Nach ihrem Abschluss haben die jungen Müllerinnen und Müller beste Berufsaussichten. Viele Absolventen werden übernommen und qualifizieren sich weiter zum Meister oder Techniker.

„Die dreijährige Berufsausbildung bietet jungen Menschen viele Jobchancen und das, im Gegensatz zu den meisten anderen Lehrberufen, sogar weltweit“, bestätigt der stellvertretende Leiter der Hoppenlauschule, Andreas Baitinger. „Unsere Absolventen sind international gefragte Experten in der Mühle, aber auch beim Mühlenbau und der Mühlenplanung, denn die fachliche Ausbildung zum Müller gibt es in dieser Form nur im deutschsprachigen Raum“, so Baitinger weiter.